Hochaltar

Der vom Altarbauer Fidelis Rudhart (Altenstadt) hergestellte Hochaltar wurde am 19. Mai 1911 zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Der Unterbau enthält drei ornamental verzierte Rechteckfelder. Das linke stellt das Labarum dar: die von Kaiser Konstantin († 22. Mai 337) eingeführte Reichsfahne, eine lange Lanze mit einem Querbalken, daran ein Fahnentuch und die griechischen Anfangsbuchstaben des Namens Christi. Die Lanze ersticht die Schlange – ein Bild für den Sieg Christi über das Böse. Diese Darstellung des Labarums findet man auch auf römischen Münzen aus dem vierten Jahrhundert. Das rechte Feld zeigt einen Anker und einen Fisch. Der Anker ist ein Symbol der Hoffnung, der Zuversicht und des Heils. Der Fisch ist ein Symbol für Christus. Auf Griechisch heisst Fisch „ICHTHYS“. Die einzelnen Buchstaben dieses Wortes können jeweils den Anfang eines neuen Wortes bilden. Zusammen entsteht daraus ein kurzes Glaubensbekenntnis: IESOUS CHRISTOS THEOU YIOS SOTER = Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser. Das mittlere Relief zeigt Lilien – ein Zeichen der Reinheit und der Schönheit wie auch des Auserwählten.

Links des von zwei stehenden Engeln flankierten Tabernakels ist die Schlüsselübergabe an Petrus dargestellt (Mt 16,19: „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.“). Die rechte Abbildung zeigt, wie Jesus Judas ein Stück Brot reicht (Joh 13,26f).

Über dem für die Monstranz vorgesehenen oberen Tabernakel ist das Relief eines Pelikans mit seinen Jungen dargestellt: in der christlichen Kunst ein Symbol für Christus. In den Darstellungen öffnet sich ein Pelikan die Brust, um mit seinem Blut den Nachwuchs zu nähren – so wie Jesus sich für uns hingibt. Das Motiv kommt in der antiken Naturlehre Physiologus vor und beruht auf einem biologischen Irrtum: Der Pelikan füttert seine Jungen mit Futter aus dem Kehlkopfsack, was oft Blutspuren auf dem Federkleid hinterlässt, nicht aber mit seinem Blut aus der Brust.

Darüber findet sich die Darstellung des Gnadenstuhls: ein Bild der Heiligen Dreifaltigkeit. Der gekrönte Gottvater hält das Kreuz mit dem toten Christus in beiden Händen, während die Taube als Symbol des Heiligen Geistes davor schwebt. Daneben befinden sich vier Erzengel und zwei Heilige, von links nach rechts: Michael mit dem Drachen, hl. Antonius mit dem Lilienzweig, Gabriel mit dem Lilienstab, Uriel mit dem Weihrauchgefäss, hl. Fridolin im Benediktinerhabit, Raphael mit Tobias. Der hl. Martin mit Schwert überragt die Szenerie unter einem zentralen Baldachin.